Prospektion des VUBB e. V. im Stolpsee, Himmelpfort, Fpl. 11, 18.07.2020

Ort: Stolpsee (Landkreis Oberhavel), Insel im Südosten des Sees nahe des Havelabflusses, Fundplatz Himmelpfort, Fpl. 11 (ehem. Zootzen Fpl. 6)

Anlass der Untersuchung/Fragestellung:
1950 wurde die Fundstelle von A. Hollnagel untersucht, der in kleinen Einstichen slawische Keramik und zerglühte Steine fand1. F. Biermann beschreibt der Ortsakte folgend „Holzkonstruktionen am Ufer, viell. Brücke zur Halbinsel Knief (Zootzen, Fpl.-Nr. 13)“2. Die Tauchprospektion sollte diese Beschreibung überprüfen und nach der möglichen Brücke zwischen der Insel und der Halbinsel im Westen suchen.

Vorgehen:
Der unmittelbar um die Insel gelegene Falchwasserbereich wurde taucherisch abgesucht. Dabei wurde im Tiefenbereich 0,8 m bis ca. 2 m um die gesamte Insel herum getaucht. Zwischen der Insel und der Halbinsel im Westen wurden zwei einzelne Linien abgetaucht, wobei Tiefen von etwa 3 m erreicht wurden.

Ergebnisse:
Im Bereich zwischen Insel und Halbinsel konnten weder Funde noch Konstruktionselemente beobachtet werden, die auf eine Brücke hindeuten könnten. Die Sicht betrug allerdings nur ca. 1 m, sodass nicht ganz ausgeschlossen werden kann, dass eine mögliche Brücke bei der Suche verfehlt wurde. Im Bereich um die Insel wurde nur im Südosten und Osten einige Funde gemacht, der übrige Bereich im
Umfeld der Insel fund-/befundfrei. Die beobachteten Funde umfassen drei spätslawische Scherben mit Gurtfurchen und Wellenlinien, eine Randscherbe hochmittelalterlicher Grauware und zwei Tierknochen. Daneben wurden im selben Bereich vereinzelte Holzpfähle, ein möglicher Ösenbalken und eine große Menge etwa faustgroßer Feldsteine beobachtet. Aufgrund des Ausfalls der Kamera konnten hier
leider keine brauchbaren Aufnahmen gemacht werden. Es kann nicht sicher bestimmt werden, ob es sich hierbei um slawenzeitliche Konstruktionen oder jüngere Hölzer aus einem Fischereikontext handelt, da hier noch heute eine Reuse steht und einige der
Hölzer sehr locker waren und maschinelle Bearbeitungsspuren aufwiesen. Auf der Insel selbst konnten keine archäologischen Funde gemacht werden.

Ausblick:
Die Holzkonstruktionen sollten bei Gelegenheit eingemessen und beprobt werden um die Datierung abzuklären.