Vereinsausflug 2016: Hemmoor, Kreidesee

Vom 15. bis 17. Juli ging unser diesjähriger Vereinsausflug nach Hemmoor, im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven, in unmittelbarer Nähe zur Nordsee. Es ging zum Kreidesee.

Dieser entstand durch die geflutete Grube des ehemaligen Kreidetagebaus. Die Produktion der daneben befindlichen Zementfabrik bestand 117 Jahre lang, von 1866 bis 1983 wurde Kreide abgebaut. Im Mai 1986 wurde die Fabrik komplett abgerissen und zur Uferfestigung an der B 73 in den Kreidesee verfüllt. Dadurch wurde der ursprünglich 130 Meter tiefe See auf 60 Meter verflacht. Weitergehende Informationen bietet das Zementmuseum Hemmoor.

Der See ist auch international bekannt und stellt aufgrund der Tiefe, Sichtverhältnisse und niedrigen Wassertemperatur ein anspruchsvolles Tauchgebiet dar. Als Attraktion unter Wasser gelten neben der versunkenen Industrieanlage unter anderem Autos, Segelboot und Segelyacht, ein LKW und ein Kleinflugzeug.

Wir unternahmen vier Tauchgänge: Den ersten startete ein Teil von uns von E0, der zweite von E1 aus und tauchte die ehemalige Straße entlang. Wir passierten die Übungsplattformen und das Segelboot auf 12 Metern, trafen auf die Taucherglocke und das Betonschüttsilo (genannt Betonbombe) auf 22 Metern.

Am Nachmittag ging es von E3 aus zum Rüttler. In diesem wurde damals die Kreide von Flintsteinen getrennt. Durch unterirdische Gänge wurde die Kreide entlang der Straße zur Fabrik befördert. In 20 Metern erreicht man die Brücke, die den LKWs ursprünglich als Auffahrt diente, um die Kreide in den Trichter zu kippen. Unterhalb des Trichters befand sich früher der eigentliche Rüttler, der jedoch entfernt wurde. Eine besondere Attraktion bot der vor einigen Jahren per Hebekissen und Hebesack positionierte LKW (Mercedes-Benz Atego) mit gekippter Ladefläche. Den Fuß des Gebäudes erreicht man in 34 Metern Tiefe.

Mit einem entspannten Nachtauchgang entlang der Straße ließen wir den Tag ausklingen. Dabei konnten mehrere größere Barsche bei der Jagd beobachtet werden. Am Sonntag entschied sich der eine Teil der Gruppe für den Steilhang an der Nordseite des Sees, der andere startete von E4A aus und besuchte in 20 Metern Tiefe die zwei PKW.